Mein Leben und das Backen...

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Nicht nur das Backen alleine macht Spaß - das Gebackene mit anderen zu teilen ist die größte Freude!

Montag, 22. Oktober 2012

Quittengelee

Quittengelee zaubern geht zu zweit einfach besser
 
 

Das haben Sonja von The whitest cake alive und ich am Sonntag festgestellt. Während ich am Vortag bei mir in "Karens Lila Castle" die vorarbeit geleistet habe, hat Sonja am nächsten Tag den restlichen Teil übernommen.

Nun aber zum Anfang:

Die Mama von meinem Freund hat einen ganz tollen, großen Quittenbaum im Garten stehen und mich gefragt, ob ich nicht welche möchte. Da sage ich doch nicht nein. Gewusst habe ich das Quittengelee herstellen viel Arbeit ist, aber ich wollte es mal am eigenen Leib spüren:-).

Ganze 12,0 kg hat sie mir runtergeplückt. Verarbeitet haben wir aber nur 9,0 kg. Meine vorhandenen Töpfe und Siebe haben leider nicht für mehr gereicht:-)
(Die restlichen 3,0 kg habe ich im Anschluss alleine verarbeitet.).




Der Samstag Abend war also damit gefüllt, die Quitten mit einem trockenen Geschirrtuch abzureiben, damit der feine Flaum der Quitten ab geht. Eigentlich keine große Sache... das kam erst noch. Und zwar die Quitten zu schneiden. Quitten sind sehr hart. Die Mama von meinem Freund hat mir extra ein altes Brett mitgegeben, dass sie nur für Quitten benutzt. Der Saft der Quitten frisst sich da nämlich bissle rein. Mein schwarfes Kochmesser hat das schneiden eigentlich sehr einfach gemacht... Die Menge war das Problem:-).

Ordentlich gewürfelt, inklusive Kerngehäuse und allem drum und dran habe ich die Quitten in einem Topf mit Wasser 1 Stunde köcheln lassen (mit Deckel). Wie schon erwähnt, haben meine Töpfe nicht so wirklich gereicht. Also habe ich es in drei Töpfe aufgeteilt: Je 3,0 kg Quitten mit 1,0 Liter Wasser.




Solange alles geköchelt hat, habe ich alle meine Siebe zusammengesucht:-). Insgesamt bin ich auf sechs Siebe gekommen: Zwei Nudelsiebe, ein kleiner Sieb, ein großer Sieb, ein 1 Liter Teesieb aus meiner Kanne und einen Teetassensieb für eine Portion:-)))! Weil ich in 5 Drogerieläden keine Mulltücher gefunden habe, habe ich einfach Küchenrolle genommen. Mit der Küchenrolle habe ich alle Siebe abgedeckt (je ein Blatt). Darunter musste ich jetzt nur noch passende Auffangbehälter finden:-). Alles kein Problem:-). Sah zwar komisch aus hat aber sein Zweck erfüllt.




Die Stunde war rum und ich habe die gekochten Quitten inklusive der ganzen Flüssigkeit auf die Siebe verteilt. Abtropfen sollen Sie mindestens 12 Stunden. Da ich nicht alles sofort verteilen konnte, habe ich die Siebe wo es gut abgetropft ist, mit den restlichen gekochten Quitten immer aufgefüllt. Um 3:00 Uhr nachts hatte ich alles verteilt und habe mich für den Tag mit Sonja auszuruhen schlafen gelegt:-).

Um 11:00 Uhr sollte Sonja bei mir ankommen... doch sie kam und kam nicht. Und warum? Ich habe sie von der Bahnstation versehendlicht mit meiner tollen Wegbeschreibung in die falsche Richtung geschickt:-). Es war wirklich ein versehen, liebe Sonja!

So um 11:15 Uhr ist Sonja dann mit Sack und Pack bei mir einetruddelt. Vollbeladen mit Schraubgläsern, Gelierzucker und Buch. Ich glaube immer noch das ihr noch nicht ganz klar war, was sie da alles zurückschleppen darf:-).

Wir haben natürlich nicht gleich losgelegt mit dem Gelee... Erstmal schön quatschen, die neuen Bücher austauschen, mit Post it´s markieren und nebenher Kaffee trinken und leckere Vanille-Biskuit-Törtchen essen.




Soooo und jetzt war Sonjas Arbeitsteil an der Reihe... die gekochten Quitten ausdrücken. Dafür hat sie von mir ein feines Geschirrtuch bekommen, wie schon gesagt ich habe wirklich nirgends Mulltücher gefunden. Sexy Latexhandschuhe gab es oben drauf auch noch:-). Nach etwa 1 Stunde war auch schon alles kräftig ausgepresst. In der Zwischenzeit haben wir echt viel lachen müssen. Zu zweit ist es einfach besser:-)! Hin und wieder konnte ich mich wegschleichen und die Rezepte kopieren:-).




Dann ging es ans eingemachte. Wir haben uns überlegt den Gelee nicht nur aus Quittensaft bestehen zu lassen. Einvernehmlich haben wir uns für die Variante mit gemahlener Vanilleschote von Dr. Oetker entscheiden.

Insgesamt kam 3,5 Liter Quittensaft zustande. Der Saft war ein wenig dickflüssig, was sehr gut war. Vorsichtshalber haben wir den Saft nochmals durch ein Sieb laufen lassen.

Den Quittensaft haben wir wieder auf zwei Töpfe ausgeteilt. Jeweils mit 1750 ml Saft. Einen Topf davon haben wir mit der gemahlenen Vanilleschote von Dr. Oetker verfeinert. Durch das frische mahlen, hat es schnell im ganzen Raum nach Quittenvanille gerochen:-). Lecker! Soooo in jeden Topf haben wir insgesamt 1,0 kg Gelierzucker 2:1 von Dr. Oetker vermischt. Wirklich schön vermischen.


 

Bevor wir die Töpfe auf die heißen Platten gestellt haben, mussten wir erstmal unsere Gläser einkochen, also steril machen. Einfach den größten Topf ausgewaschen und die offenen Gläser mit Deckel darin paar Minuten gekocht. Sonja hat sie dann vorsichtig mit der Gabel rausgezogen und auf einem Geschirrtuch abtropfen lassen. Das einmal trockenwischen war dann wieder meine Aufgabe:-).

Nun durften die Töpfe auf die Platten und 4 Minuten richtig schön köcheln. Das ständige rühren dabei haben wir im Doppelpack erledigt. Ein Topf Sonja und einen Topf ich:-). Anschließende Gelierprobe (etwas Gelee auf einen kleinen Teller. Wenn er nach kurzer Zeit fest wird, ist es fertig) haben wir natürlich auch gemacht. Hat super funktioniert. Exakt nach den 4 Minuten war das Gelee perfekt. Den fertigen Gelee habe ich dann gleichmäßig in immer gleichgroße Gläser (17 Stück) gefüllt. Damit es ja gerecht war:-). Kräftig zudrehen war dann wieder Sonjas Aufgabe. Auf den Deckel drehen, kopfüber etwa 5 Minuten stehen, wieder umdrehen. Fertig!




Habt ihr jetzt verstanden, warum es zu zweit einfach besser ist:-).

Nach dieser spontanen Aktion haben wir wieder mal einvernehmlich beschlossen sowas öfters zu machen. Anstrengende und komplizierte Küchenwerke machen zu zweit einfach doppelt Spaß:-). Nun durfte Sonja sich mit den vollen, schweren Gläsern im Rücksack wieder auf den Weg nach Hause machen:-).  Ein toller Rückenwärmer für unterwegs. Die Gläser waren ja noch schön warm:-). Damit sie nicht all zu viel wieder zurückschleppen musste, war Sonja so lieb und hat mir paar Päckchen Gelierzucker, einige Vanilleschoten und ein Glas Bratapfel-Konfitüre da gelassen:-). Ist das nicht lieb?


Quittengelee mit frisch gemahlener Vanilleschote

Quittengelee


Sehr Lesenswert ist Sonjas Artikel dazu. Den findest Du hier!


Hier die Zutaten und Zubereitung nochmal im Überblick, für alle die sich trauen wollen:

9 kg Quitten
4 Packungen mit je 500 g Gelierzucker 2:1
3 Liter Wasser
2 TL gemahlene Vanilleschote
17 Schraubgläser mit Deckel (je nach Größe)
Mulltücher oder Küchenpapier (die Anzahl ist von der Menge der Quitten abhängig)


Zubereitung:

Die Quitten mit einem Geschirrtuch abwischen. Damit entfernt sich der feine Flaum.

In Würfel schneiden und auf 3 kg Quitten 1 Liter Wasser dazugeben und 1 Stunden mit Deckel köcheln lassen!

Ausreichend Siebe mit Mulltuch oder ein Blatt Küchenrolle auslegen. Ein Gefäß zum auffangen suchen und die Siebe darauf geben.

Die gekochten Quitten komplett mit der flüssigkeit auf die Siebe verteilen und 12 Stunden abtropfen lassen.

Danach die Quitten aus dem Sieb in ein feines Geschirrtuch oder ein Mulltuch geben und ausdrücken! Ich hatte insgesamt 3,5 Liter Quittensaft.

Ich habe es geteilt (je 1750 ml). In ein Topf 2 TL frisch gemahlene Vanille von Dr. Oetker dazugeben . Dann jeweils 2 Packungen mit 500 g Gelierzucker 2:1 von Dr. Oetker in die Töpfe geben und gut verrühren.

Das Gelee 4 Minuten richtig köcheln lassen und dabei ständig rühren. Gelierprobe nehmen. Wenn es fest wird vom Herd nehmen und sofort in die Gläser verteilen. Umdrehen und etwa 5 Minuten auf dem Kopf stehen lassen. Dann wieder umdrehen und abkühlen lassen. Fertig!

2 Kommentare:

  1. huiuiuiui was für ein Aufwand und was für eine Ausbeute !
    Da könnt ihr aber stolz auf euch sein, solche Mengen bewältigt zu haben :)
    lasst es euch schmecken, das habt ihr euch verdient
    liebe Grüße und vielen Dank für den ausführlichen Bericht
    Aylin

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    1. Es war sehr spaßig. Ich kann es nur empfehlen es zu zweit zu machen:-). Geteiltes leid ist halbes leid :-D

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